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Vom Schock zu tiefer Freude – gut leben mit einer chronischen Krankheit

Ich lebe seit fast 16 Jahren mit Brustkrebs, und meine Beziehung (oder Einstellung) dazu und wie ich mich mit der Krankheit fühle und damit umgehe, haben sich mit der Zeit drastisch verändert

Nach der Mastektomie hatte ich 5 Rezidive. Die längste Pause, die ich in den letzten 7 Jahren zwischen Operationen oder Behandlungen hatte, war nur 1 bis 2 Jahre lang.

Die allgemeine Auffassung bei Brustkrebs ist, dass man erst nach 5 Jahren ohne Krebsbehandlung als Krebs-Überlebender gilt. Von daher bin ich also keine "Krebs-Überlebende", und dennoch habe ich die Erstdiagnose um mehr als 15 Jahre überlebt. Dazu kommt, dass ich mich in meinem Innersten immer besser fühle und akzeptiere, was mein Körper noch, oder nicht mehr, tun kann.

Die erste Diagnose war ein totaler Schock. Nach der Mastektomie hatte ich ständig Angst, ob oder wann der Krebs zurückkehren würde. Ich war nervös, unsicher, nicht in der Lage etwas zu planen oder mein Leben voll und ganz zu leben. Ich war deprimiert, konnte nicht schlafen, war unmotiviert; warum ich? Ich fühlte mich als Opfer meiner Krankheit.

Diese Ansicht hat sich, dank meines neuen Verständnisses über Krankheit, das Leben allgemein und mit dem Wissen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, grundlegend verändert. Ich weiß, dass mein Körper verfallen wird (wie alle anderen Körper auch), und dass meine Essenz-Seele in einem anderen Körper zurückkommen wird. Ich habe mich mit vielen Religionen befasst und in den meisten wird Reinkarnation erwähnt und gelehrt, interessanterweise sogar in den frühen christlichen Lehren.

Ich konnte damals spüren, dass mein Körper weder ruhig noch entspannt war; ich fühlte mich unwohl in meiner Haut und in Bezug auf mich selbst, mit anderen Menschen und dem Leben als solches. Ich hatte meinen Körper und meine Gefühle ignoriert, sie mit Alkohol und Härte betäubt und weigerte mich, die Tumore, die immer wieder kamen, zu akzeptieren; im Großen und Ganzen fühlte ich überhaupt sehr wenig.

Ich begann also, auf meinen Körper zu hören. Er sagte mir laut und deutlich, dass etwas nicht stimmte und dass ich Verantwortung dafür übernehmen und mich ändern müsste in Bezug auf meine Entscheidungen, Handlungen und meiner ganzen Seins- und Lebensweise.

Als ich mit den Veränderungen begann, suchte ich zunächst an all den falschen Stellen nach Unterstützung und Verständnis. Auf der Suche nach körperlicher Heilung reiste ich nach Brasilien, Mexiko und anderen fernen Orten, weil ich glaubte, sie in der konventionellen Medizin nicht finden zu können.

Schließlich stieß ich auf eine komplementäre Heilpraxis direkt vor meiner Tür, eine Klinik im Norden von NSW, Australien. Die Therapeuten von Universal Medicine, und insbesondere ihr Gründer Serge Benhayon, unterstützten mich dabei, mein Vertrauen in die konventionelle Medizin wiederherzustellen, die innere Stärke und Sicherheit für die erforderliche Operation aufzubauen und einen Chirurgen zu finden, dem ich vertrauen konnte.

Damals konnten viele Chirurgen, die ich konsultiert hatte, nicht akzeptieren, dass ich mitbestimmen wollte, was mit meinem Körper geschah. Das hat sich mittlerweile sehr verändert und die Chirurgen und Ärzte, die ich heute konsultierte, verstehen das viel besser und akzeptieren es.

Im Gegensatz zu meinen Reisen zu 'Heilern' auf der ganzen Welt, machte der Therapie-Ansatz von Universal Medicine keinerlei Versprechungen auf eine körperliche Heilung. Es ging vielmehr darum, meinen Körper und mein Sein im Verlauf der Operationen und Behandlungen zu unterstützen, und ich fühlte mich die ganze Zeit sehr gehalten, behütet und bestens versorgt.

Mit der körperlichen und emotionalen Unterstützung durch die Heilsitzungen konnte ich mein Leben auf vielen Ebenen langsam verändern. Das geschah nicht von heute auf morgen, aber Monat um Monat fühlte ich mich ein bisschen besser; ich sah ein Licht in meinem Leben – das Licht in mir selbst – und das wollte wachsen.

Ich hörte auf, Alkohol und Getränke mit Koffein zu trinken, weil es meinen Körper nervös und angespannt machte.

Ich änderte auch viele meiner Essgewohnheiten, die genau das waren – Gewohnheiten, und meine Abhängigkeit vom Zucker oder irgendetwas Süßem. Ich begann zu fühlen, was sich gut anfühlte – und wirklich nahrhaft für meinen Körper war, und ich hörte mehr und mehr darauf.

Manchmal experimentierte ich noch, wie zum Beispiel mit "nur ein wenig Süßem“ oder mit Joghurt (Milchprodukt) oder einer Mahlzeit mit etwas Gluten, um zu fühlen, was es mit meinem Körper machte. Immer war ich danach aufgedreht, oder meine Nebenhöhlen waren am Morgen danach blockiert oder ich hatte Blähungen. Das kurzfristige Vergnügen war einfach nicht die längerfristigen unangenehmen Auswirkungen wert.

Mit viel Heilung und der Auflösung alter Probleme – in der Regel Kindheitsgeschichten – fühlte ich mich emotional und körperlich immer ausgeglichener und mehr in der Lage, mich neuen Herausforderungen und Situationen zu stellen.

Ich entwickelte mehr Verständnis von der Krankheit und akzeptierte sie. Ich fragte mich nicht mehr, "warum ich?" Der Widerstand gegen den Krebs fiel weg und die Angst davor auch.

Ich war kein Opfer mehr und übernahm Verantwortung für das Leben, das ich lebte und kreiert hatte und für meine ehemaligen lieblosen und ignoranten Entscheidungen.

Ingrid Langenbruch

Ich begann, mit mehr Selbstliebe, Sanftheit, Aufmerksamkeit und Respekt für meinen Körper und mich selbst zu leben, und das hat mein Leben sehr verändert. Rezidive hatte ich immer noch und außerdem 3 weitere Operationen in 2014. Ich hatte aber keine Angst, akzeptierte die Realität, kümmerte mich liebevoll und sanft um mich selbst und hatte die Unterstützung von wunderbaren Freunden, die immer da waren wenn ich sie brauchte.

Äußerst selten habe ich mich seitdem gefragt, ob oder wann ich einen weiteren Rückfall haben werde, und ängstlich bin ich auch nicht mehr. Letztes Jahr stellte sich heraus, dass sich der Krebs auf andere Körperteile verbreitet hatte und auch, dass ein weiterer Tumor an der üblichen Stelle wuchs. Und das ist in Ordnung. Ich kämpfe nicht dagegen an. Viele Leute reden davon, gegen Krebs zu kämpfen oder ihn zu bekämpfen. Was gibt es da zu bekämpfen?

Weil ich akzeptiere, was passiert und es nicht bekämpfe, fühle ich mich wunderbar mit und in mir selbst.

Was immer auf mich zukommen mag, es ändert nichts an meiner Lebensweise und wer ich bin. Ich bin nicht meine Krankheit. Sie ist nur etwas, das mit meinem Körper passiert.

Weil ich Entscheidungen treffe, die mich wirklich unterstützen und so lebe, wie ich es jetzt tue, ist mein Leben tiefer und bereichernder als je zuvor.

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